Von Florian Plettenberg
Bei keinem anderen Spieler im Kader des FC Bayern fällt die sportliche Bewertung derart konträr aus wie bei Thiago.
Für die einen ist er Weltklasse, für die anderen ein Mitläufer. Für Hansi Flick ist er ein “Ausnahmekönner”.
Für mich ist er vor allem eines: sportlich verzichtbar!
Der 29-jährige Spanier ist im zentralen Mittelfeld beheimatet. Seine Übersicht und sein Einsatzwillen sind stets hervorragend, sein Edelfuß wird an schlechten Tagen aber viel zu oft zum Leichtfuß.
Mangels ernsthafter Alternativen wurde ihm sein teilweise leichtfertiges Spiel im Zentrum fast nie zum Verhängnis. In dieser Saison allerdings schon. Niko Kovac setzte ihn beim 7:2 gegen die Tottenham Hotspur deshalb zunächst auf die Bank. Ebenso Flick in den ersten drei Bundesliga-Spielen unter seiner Regie. Thiago sorgte in dieser Phase nicht für Stabilität, sondern für Gefahr.
Flick nahm sich den “exzellenten Fußballer”, wie er ihn selbst bezeichnet, zur Brust. Thiago reagierte mit Konsequenz und Geradlinigkeit, traf in der Liga sogar in drei aufeinanderfolgenden Spielen.
Seit Anfang Februar wurde es wieder ruhiger um ihn. Drei Tore und zwei Assists sammelte er in der laufenden Saison in 35 Pflichtspielen, was für einen Spieler seiner Klasse eindeutig zu wenig ist.
Dass ihn die Bayern sportlich als wertvoll betrachten, untermauert der Wille des Vereins, mit ihm zu verlängern. Ein unterschriftsreifes Vertragsangebot bis 2023 liegt vor, sollte schon längst unterschrieben sein und scheint sich nun in Luft aufzulösen, da Thiago laut Sportbild den Verein nach sieben Jahren wohl verlassen möchte. Die Gründe? Unklar. Flick wünscht sich aber, dass er verlängert.